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GARTEN & NATUR

Kulinarische Wiederentdeckungen

Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch fühlen sich bei guter Wasserversorgung auch im Hochbeet wohl.

Eine zurückhaltende Planung hilft dabei, nicht kurz nach Saisonstart festzustellen, dass bereits alle Plätze im Gemüsebeet belegt sind. Die nachfolgenden Empfehlungen aus dem Gemüsesortiment lohnen das Ausprobieren.

Bunte Gemüsemischung

Für neue Geschmackserlebnisse sorgen kulinarische Wiederentdeckungen wie Zuckerschoten, Himbeer-Rhabarber oder Butterkohl. Dieser ist eine alte Variante des Wirsings mit einem sehr geringen Gehalt an Senfölen. Daher bleibt nicht nur der Kohlgeruch beim Kochen sehr dezent, auch der Geschmack fällt mild aus. Die Sorte „Goldvital“ bildet lockere Köpfe, deren Blätter sogar fortlaufend von außen nach innen geerntet werden können. Aus dem Herz wachsen immer wieder Blätter nach. Ende Februar, Anfang März erfolgt die Aussaat auf der Fensterbank.

Sehr lecker sind auch die säurearmen, auffällig rot gefärbten Stiele des Himbeer-Rhabarbers, der auch als Erdbeer-Rhabarber angeboten wird. An die Erntemenge von Standardsorten wie „Holsteiner Blut“ kommt diese Spezialität nicht heran. Nicht jeder Gartenmarkt bietet im Frühjahr Himbeer-Rhabarber an. Im Versandhandel werden Sie indes fündig.

Das mühsame Auspalen der Erbsen bleibt dem Gärtner bei Zuckerschoten erspart. Man verzehrt die ganzen Schoten, entweder frisch von der Pflanze oder in etwas Butter gedünstet. Der Geschmack wird mit zunehmender Korngröße immer süßer, kippt bei Vollreife jedoch etwas ins Mehlige. Daher gilt: Lieblings-Erntestadium durch Testessen feststellen! Vorgezogene Pflanzen verschaffen einen Erntevorsprung von etwa zwei Wochen. Außerdem sorgt der frühere Aussaattermin für einen besseren Blütenansatz und damit einen höheren Ertrag. Tipp: Eine Reihe vorgezogene Zuckererbsen pflanzen, zeitgleich eine zweite Reihe direkt ins Beet säen. Das verlängert den Erntezeitraum für den Frischverzehr um zwei bis drei Wochen. Auf Rankhilfen sollte man auch bei niedrigen Sorten nicht verzichten. Sie erleichtern Pflege und Ernte enorm. Sortentipps: „Ambrosia“ und „Oregon Sugar Pod“.

Stecketiketten erleichtern den Überblick im Gemüsebeet.

Der Anbau von Grünspargel wird im Hausgarten wieder beliebter. Er ist viel einfacher anzubauen als die weiße Variante. Einmal gepflanzt, ernten Sie etwa fünfzehn Jahre lang, bis die Pflanzen erschöpft sind. Die Wurzelgeflechte werden ab Ende März bis Mitte April gepflanzt. Grünspargel mag es warm, sonnig und windgeschützt. Er wächst besonders gut in sandigem Lehm, gedeiht aber auch auf jedem normalen Gartenboden. Nur auf schwerem Boden funktioniert der Anbau nicht. Nach der Pflanzung müssen allerdings zwei, drei Jahre Geduld bis zur ersten Ernte aufgebracht werden. Sortentipp: „Huchels Schneewittchen“.

Frisches Kräutergrün

Das erste frische Grün aus dem Garten liefern Kräuter wie Schnittlauch und Kresse. Frisch vom Beet geerntet, ist der Geschmack unvergleichlich. Achten Sie beim Kauf der Kressesamen auf das Foto auf der Samentüte oder die genaue Bezeichnung. Saatgutfirmen bieten neben der einfachen, krausen Kresse auch glatte, großblättrige Sorten an. Die Lieblingssorte findet man nur durch Ausprobieren heraus. Dies gilt auch für die fein- und grobröhrigen Varianten des Schnittlauchs. Zu den letzteren gehört die ertragreiche und hervorragend schmeckende Sorte „Staro“.

„Vierländer Blut“ bildet süße, rote Stiele mit mildem Fleisch.

Traditionell dabei

Im Handumdrehen wächst Schnittsalat. Seine weichen Blätter können gepflückt oder geschnitten werden, sobald sie handhoch gewachsen sind. Junge Setzlinge, entweder selbst herangezogen oder im Gartenmarkt gekauft, finden bereits zeitig im April unter Vlies oder im Frühbeet beste Wachstumsbedingungen. Für die erste, frühe Ernte kann man ihn ab Anfang März im Balkonkasten aussäen, der zunächst im Haus einen hellen, kühlen Platz erhält. Mit der Verwendung von Saatbändern werden die passenden Pflanzenabstände eingehalten. Auch erfahrene Gärtner arbeiten gerne mit dieser arbeitssparenden Saatgutform.

Frische Erdbeeren gehören zu den Ernte-Höhepunkten im Garten. Der Handel bietet eine Vielzahl an Sorten mit unterschiedlichen Erntefenstern. Da auch jede Sorte ein spezielles Aroma aufweist, lohnt sich durchaus ein Testanbau. Sechs Pflanzen pro Sorte ergeben ein realistisches Bild des Wuchs- und Fruchtungsverhaltens sowie des Geschmacks.

Tipps für den Start

Die Vorkultur von Erbsen verfrüht die Ernte um etwa zwei Wochen.

Für den Anfang genügen schon wenige Quadratmeter. Frühbeet oder Gewächshaus sind sehr praktisch und erweitern noch einmal die Möglichkeiten. Wer sich den ganzen Sommer mit frischem Gemüse versorgen und auch Vorräte anlegen möchte, sollte einen etwas höheren zeitlichen Aufwand einkalkulieren. Ein guter Start ist eine der Voraussetzungen für reiche Ernten. Warten Sie daher mit Aussaat und Pflanzung bis der Boden abgetrocknet und warm genug ist. Meist fällt dies zeitlich mit der Kirschblüte zusammen. Erdklumpen lassen sich dann mit der Hand zerkrümeln und bleiben beim Harken nicht zwischen den Zinken des Rechens hängen. Vorgezogene Setzlinge sorgen für einen etwa dreiwöchigen Erntevorsprung. Qualitativ hochwertige Jungpflanzen zeichnen sich durch kompakten Wuchs und gut durchwurzelten Topfballen aus.

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