Vogelgrippe trifft in diesem Jahr auch die Jungstörche

Noch gebe es keine vollständigen Zahlen zum Ausmaß der Vogelgrippe unter der Storchenpopulation, so Udo Hilfers, Leiter der Storchenpflegestation Wesermarsch in Berne (Landkreis Wesermarsch). Laut Hilfers sollen aber weniger als ein Drittel der nun geborenen Jungtiere in der Wesermarsch das Virus überlebt haben. Mehr als 200 Paare brüten jedes Jahr in der Region.

„Das war eine mittelschwere Katastrophe“, sagt Hilfers. Ungewöhnlich sei in diesem Jahr, dass das Virus auch im Sommerhalbjahr in Norddeutschland grassiert. Zwischen Nordseeküste und Dümmer seien viele Störche an dem hochansteckenden Virus erkrankt und gestorben. Dabei hätten die Vorzeichen gerade für die Aufzucht von Jungstörchen in diesem Jahr gut gestanden, so Hilfers. 2019 seien viele Jungstörche geboren worden. Nach drei Jahren, also 2022, würden die meisten Störche anfangen zu brüten. „In diesem Jahr sind sehr viele dieser Störche zurückgekehrt und haben sich neue Brutplätze gesucht“, erklärt Hilfers. Dann habe aber die Vogelgrippe sowohl Jung- als auch Elterntiere erfasst.

Auch die Seevögel-Kolonien an der Nordsee hat das Virus erreicht. Insbesondere zahlreiche Brandseeschwalben und Basstölpel verendeten. Ebenfalls betroffen ist aktuell der Tier- und Freizeitpark Jaderpark im Landkreis Wesermarsch. Der Erreger H5N1 sei bei einer toten Brautente entdeckt worden, teilte das zuständige Veterinäramt mit. Nachdem drei weitere Tiere aus der Gruppe starben, mussten auch die restlichen 55 getötet werden. Bei weiteren Vögeln aus anderen Gehegen wurden Proben entnommen.