EUROTIER

Geflügelpest-Impfung darf kein Tabu mehr sein

Leonie Jost

24. November 2022

Allein für Oktober 2022 meldete das Friedrich-Löffler-Institut Aviäre Influenza-Ausbrüche auf 24 Betrieben. Betroffen waren Hühner-, Puten-, Enten- und Gänsebetriebe in Bayern, NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern. Eine Möglichkeit, um mit diesem hochansteckenden Virus umzugehen, könnte die – in der EU noch nicht zugelassene – Impfung sein.

Auf der EuroTier vergangene Woche hielt die Veterinärmedizinerin Dr. Franziska Kloska vom Pharmaunternehmen „Ceva Tiergesundheit“ einen Vortrag zum Thema Aviäre Influenza (AI) und den Perspektiven für eine Impfung. „Der Infektionsdruck in den letzten Jahren hat sich deutlich verändert“, so Kloska. „Das Ansteckungsrisiko besteht inzwischen das ganze Jahr und auf Grund der hohen genetischen Flexibilität der Viren ist die Geflügelpest schwer zu bekämpfen und hoch ansteckend.“

Aktuell sind Impfungen gegen die Geflügelpest unter anderem in Ägypten, China und Mexiko im Einsatz. Entsprechende Technologien sind also bereits verfügbar, in der EU bisher jedoch noch nicht zugelassen.

Ein idealer Impfstoff muss laut Kloska mehrere Kriterien erfüllen.

Wichtig sind unter anderem zu nennen:

starke Verminderung der Virusausscheidung
klinische Ausbrüche müssen verhindert werden
geimpfte Tiere müssen von infizierten Tieren gut unterschieden werden können
Anwendungssicherheit
einfach zu applizieren
früher Immunitätsbeginn und langanhaltende Immunität mit nur einer Impfung
kostengünstig

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