Gute Ertragslage bei Möhren

Aufgrund der hohen Erträge gerieten viele Betriebe mit der Ernte schon ab August in Verzug und so verblieben nach der Einlagerung noch beachtliche Mengen an Möhren auf dem Feld. Zudem wurden provisorische Läger ohne Kühlung gefüllt. Während in normalen Jahren meist vor Weihnachten in großem Stil auf Kühllagerware umgestellt wird, hielt die Freilandernte nahezu bundesweit bis in den Februar hinein an, bevor Regen der Ernte vor allem auf schweren Böden ein Ende setzten. Anders sah es im Südwesten und im Osten Deutschlands aus. 

Dort hat sich die Freilandlagerung schon in den vergangenen Jahren anstelle der Kühllagerung etabliert, und die Ernte hält auf leichten, oft mit Vlies oder Stroh abgedeckten Böden, an. Insgesamt ist die Umstellung auf Kühllagerware im Februar jedoch weiter vorangegangen. Dies hat einen leichten Preisanstieg zur Folge.

Das zeigt einmal mehr, wie stark sich Ertragsschwankungen auswirken, meist übersteigen sie den Effekt von Flächenveränderungen deutlich. Andererseits ist die aktuelle Situation durchaus nicht unabhängig von Anbauausweitungen, auch wenn sie nicht von 2020 auf 2021 stattgefunden haben. In den Jahren von 2015 bis 2019 legte der Möhrenanbau in Deutschland um etwa 1.000 ha pro Jahr zu, um zuletzt etwa 13.800 ha zu erreichen. Niedersachsen hat bundesweit einen Anteil von 16 Prozent, in den vergangenen zehn Jahren kletterten die Flächen dort stärker als im Bundesdurchschnitt.