Stockende Nachfrage nach Bio-Rindern

Über die Nachfrage gibt es gegensätzliche Aussagen: Während manche Unternehmen deutliche Einbrüche insbesondere im zweiten Quartal 2023 erleben, sprechen andere von knapper Versorgung.

Entscheidend dürfte der jeweilige Vermarktungsweg sein – und je vielfältiger die Absatzwege sind, desto besser. Tendenziell läuft Verarbeitungsware besser als Frischfleisch. Dennoch sind auf Verbraucherebene die Wurstverkäufe aufgrund des starken Vorjahres in den ersten vier Monaten 2023 um 17 Prozent zurückgegangen, während die Fleischkäufe um zwölf Prozent zurückgingen. Die mit Abstand größten Einbrüche sind beim Preiseinstiegsprodukt Hackfleisch zu verzeichnen, dessen Verkäufe ein Drittel kleiner ausfallen als vor der Jahresfrist. Die hohen Verbraucherpreise halten viele Kunden vom Kauf ab.

Das im Vergleich zum Vorjahr höhere Preisniveau auf Verbraucherebene bremst immer noch die Bio-Fleischkäufe. Im Laden ist Schweinefleisch sechs bis sieben Prozent teurer als im Vorjahr. Die Preise haben aber ihren Zenit überschritten, denn gegenüber dem 4. Quartal 2022 sind sie leicht gesunken. Für die Verarbeiter ist der Einsatz von Verbandsware nicht mehr so wichtig, wie noch vor Monaten. Aktuell ist eine ausreichende Warenversorgung von höherer Bedeutung. Auf der anderen Seite hat die Kooperation von Aldi mit Naturland den Verkauf von Verbandsware angekurbelt. Wenn der Verkauf dann läuft, werden größere Mengen als Frischfleisch vermarktet. Die aktuell häufig ausländische Ware wird zunehmend mit Verbandsware ersetzt.