Zurück in die 50er Jahre: 70. Geburtstag der Landfrauen Wienhausen

Und die Zahl der Anmeldungen war überwältigend. Schon beim Einlass im Klosterwirt Wienhausen fühlten sich die Mitglieder und Ehrengäste zurückversetzt in die 50er-Jahre. Das Vorstandsteam begrüßte in Cocktailkleidern und Petticoat, die Bühne war mit Cocktailsesseln, Nierentisch etc. ausgestattet. Die 1. Vorsitzende Martina Bastick eröffnete die Feier, im Anschluss übergab sie das Wort an die 2. Vorsitzende Angelika Rode-Kulhawy. Dass „starke Frauen“ einen großen Einfluss auf das Zusammenleben in der Gesellschaft haben, brachte Pastor Dr. Rebert mit seiner Andacht über die „erste Landfrau Abigajil“, aus dem Alten Testament 1. Buch Samuel 25, zum Ausdruck. Was wäre ein Frühstücksbüffet ohne die typischen Häppchen aus den 50er-Jahren? So standen die typischen Gerichte wie Käseigel, gefüllte russische Eier, Spargelröllchen und Fliegenpilze aus Eiern und Tomaten neben all den anderen Leckereien auf dem Büffet.

Bürgermeisterin Kerstin Ackermann, selbst Wienhäuser Landfrau, betonte in ihrer Ansprache, dass die Landfrauen nicht „trutschig“ seien, sondern eine moderne Vereinigung sind.

Die kleine Aufführung zur Gründung des Vereins von Christa Marwedel, Hanna Funke, Angelika Rode-Kulhawy, geschrieben von Manuela Meyer, löste bei den Landfrauen und Gästen große Erheiterung aus. Grund für die Gründung war, dass es auf dem Dorf damals kaum Abwechslung für die Frauen gab. Das Fernsehen hatte noch keinen Einzug in die Wohnzimmer erhalten und kaum jemand besaß einen Führerschein oder ein Fahrzeug, um einmal nach Celle zu fahren. Mit der Gründung sollte Abhilfe geschaffen werden und in Gemeinschaft wollte man Neues erfahren und die Geselligkeit pflegen. So traten dem Verein bei der Gründungsfeier am 4. Dezember 1952 im Gasthaus Bauermeister – jetzt Klosterwirt Wienhausen – 63 Frauen aus Wienhausen, Oppershausen, Schwachhausen und Offensen bei. Viele Fotos, die bei der Jubiläumsfeier ausgestellt wurden, zeugen von den Aktivitäten des Vereins: Vorträge, Tagesausflüge und Radtouren. Es wurde gesungen, getanzt, Theater gespielt oder aber sich sportlich betätigt. Viele verfassten Gedichte zu Ereignissen im Dorf, eigene kleine Rezepthefte wurden erstellt.