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PODIUMSDISKUSSION

Schweinefleisch sexy machen

Dr. Stephan Kruse, Alexander Liedke, Sven Guericke, Hubertus Beringmeier, Gé Backus und Maren Diersing-Espenhorst (v.l.) diskutierten vergangene Woche im Rahmen des DBV-Veredlungstags in Cloppenburg über die Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland.

"Nicht erst seit Corona wissen wir, wie wichtig die heimische Lebensmittelversorgung ist. Aber dann kam auch noch der Ukraine-Krieg hinzu, jetzt der wieder aufflammende barbarische Nahost-Konflikt. All das stimmt mich nachdenklich“, erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, bei seiner Begrüßung der 180 Anwesenden auf dem Veredlungstag in Cloppenburg.

Die globale Situation löse Unsicherheit aus. Die Landwirtschaft, insbesondere aber die Schweinehaltung, befinde sich an einem Kipppunkt. Aus seiner Sicht hätten schon zu viele Tierhalter aufgegeben. Und laut einer von Rukwied zitierten Umfrage wollen künftig voraussichtlich noch weitere 60 Prozent der Sauenhalter und 40 Prozent der Schweinemäster aufhören.

Die Befürchtung: Bald werde mehr und mehr Fleisch importiert. „Wir verabschieden uns damit von Nachhaltigkeit und Tierschutz“, konstatierte Rukwied, der nun die Hauptverantwortung bei der Politik sieht, den Grundstein für den deutschen Wohlstand – die Landwirtschaft – besser zu unterstützen.

AUS DER PRAXIS

„Haste mal das Schwein gefragt?“

Einer, der schon vor vielen Jahren seine Schweinehaltung im Heidekreis umgestellt hat, ist Christoph Becker. Den elterlichen Betrieb, traditionell auf Schweinehaltung ausgelegt, gestaltete er Stück für Stück um (siehe auch LAND & FORST 47/2020).

Dort leben die Tiere in einer offenen Buchtenstruktur, die eine Trennung von Kot- und Liegebereich vorgibt, und in einem außen angebauten Strohauslauf.

Vermarktet wird das Fleisch mit viel Öffentlichkeitsarbeit: Es gibt beispielsweise eine Kamera, die direkt im Stall filmt und Kunden und Kundinnen einen realen Einblick in das Hofleben bietet. Seit 2012 hat er das Tierschutzlabel für seine Produkte, seit 2015 ist er Mitglied bei der Initiative Tierwohl (ITW), bei der Ringelschwanzprämie nimmt er seit 2016 teil, außerdem ist er Mitglied im Offenstallverein. „Das Schwein ist das intelligenteste Nutztier, das wir haben“, startete Becker seinen Vortrag.

Seine Überzeugung ist es, dass vieles, das in der Landwirtschaft versucht wird, technisch zu lösen, längst funktioniert, wenn nur die Tiere selbst mit eingebunden werden. „Dort, wo Futter ist, koten die Tiere nicht“, hat er beispielsweise beobachtet, außerdem sind die Faktoren Licht/Dunkelheit, Einstreu sowie Zugluft enorm wichtig, um den Stall zu strukturieren.

Er tüftelt gern, probiert aus. Denn Christoph Becker meint: „Bevor man zu viel umbaut, denke ich mir immer: Haste mal das Schwein gefragt?“ In seinem Falle funktioniert das hervorragend, wie ein Blick auf seine Wirtschaftlichkeit zeigte. Becker machte jedoch deutlich, dass jeder Betrieb individuell zu betrachten ist und nicht alle Höfe nach seinem Vorbild loslegen könnten. „Doch ich hoffe, dass ich einige Anregungen mitgeben konnte.“

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Auf der Tagesordnung der Veranstaltung, die unter der Überschrift „Schweinehaltung weiterentwickeln – Möglichkeiten und Wege“ stattfand, standen eine Podiumsdiskussion, moderiert von LAND & FORST-Chefredakteurin Maren Diersing-Espenhorst, und verschiedene Vorträge.

Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Schweinefleisch, stellte die Zukunft der Schweinehaltung aus Sicht des Bauernverbands dar. „Die Stimmung ist schlechter, als die wirtschaftliche Situation“, sagte er. Schweinemastbetriebe hätten derzeit eigentlich recht auskömmliche Preise.

Dennoch: Schlachtbetriebe schließen, die Zahl der schweinehaltenden Höfe sinkt. „Es braucht einen Abbau von Bürokratie und eine Anpassung der rechtlichen Situationen für mehr Planungssicherheit“, betonte Beringmeier.

Vor allem die Sauenhalter hätten schwere Jahre hinter sich und bräuchten wieder eine Perspektive. Doch er sehe nicht alles negativ: „Wir haben so viele top ausgebildete junge Frauen und Männer auf den Höfen. Ich werde die Zuversicht noch nicht verlieren.“

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