Wo die KI jede einzelne Blüte im Blick behält

Das mit 2,75 Millionen Euro vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt „SAMSON“ (Smarte Automatisierungssysteme und -services für den Obstanbau an der Niederelbe) ist auf drei Jahre ausgelegt und Anfang 2023 gestartet. Beteiligt sind das Fraunhofer Institut, die HAW Hamburg, die Hochschule 21 und die TU Hamburg.

Jüngst wurden für das Projekt Daten gesammelt: Dabei fährt ein Trecker mit einer fest montierten Kamera durch die Baumreihen auf einem Versuchsfeld in Esteburg in Jork (Landkreis Stade) und macht Aufnahmen. „Mithilfe der KI bekommen wir über das Jahr so etwas wie ein Daumenkino von jedem Baum“, erklärt Benjamin Schulze, Projektleiter vom Fraunhofer-Institut in Stade.

So könne analysiert werden, was der einzelne Baum braucht. „Es geht darum, mehr Sicherheit zu bekommen, statt pauschal zu handeln“, sagt Schulze. So soll in Zukunft digital ermittelt werden, wie viele Äpfel ein Baum trägt, aus welchen Blüten Früchte werden und wie sich der Ertrag auf der Fläche verhält. Schädlingsbekämpfungsmittel, Blütenregulierung und Wasser könnten gezielter eingesetzt werden. Die Ernteprognose falle auch leichter, sagt Schulze. Von den Bauern, die sich bereits Kameras ausleihen können, habe man eine durchweg gute Resonanz erhalten.