Gesunde Pflanzen sichern die Ernährung

Auch wenn die Tomatenpflanze noch Früchte trägt – gut sieht sie nicht aus mit ihren spärlichen, gekräuselten Blättern. „Die soll auch nicht gut aussehen“, sagt Pflanzenvirologe Dr. Stephan Winter. Denn die Pflanze im Forschungsgewächshaus des Julius-Kühn-Instituts in Braunschweig ist mit einem Virus infiziert.

Genauer gesagt, mit dem Tomato-yellow-leaf-curl Virus (TYLC). Es verursacht eine Kräuselkrankheit und wird von der weißen Fliege übertragen. Gegen die helfen Neonikotinoide. Die waren zwar effektiv, sind jedoch nicht mehr erlaubt. Daher sind andere Methoden gefragt.

Dr. Stephan Winter leitete bis Juli die Abteilung für Pflanzenviren am Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH. Das DSMZ verfügt über die weltweit umfangreichste Pflanzenviren-Sammlung – eine Sammlung, die Winter maßgeblich mit aufgebaut hat. Außerdem trieb er als Abteilungsleiter die Erforschung neuartiger Viren und die Entwicklung innovativer Virusdiagnostik voran.

Zudem erforscht der Pflanzenvirologe seit mehr als 30 Jahren Resistenzmechanismen in Pflanzen. Auf diesem Gebiet kooperiert das DSMZ eng mit dem Julius-Kühn-Institut (JKI), in dem sich die Forschungsgewächshäuser und ein Teil der Labore der Abteilung für Pflanzenviren der DSMZ befinden.