Wenn Badeteiche Geheimnisse bergen

Eigentlich mag Rolf Dieckmann keine Krimis. Der Journalist und Autor liest keine Krimis und schaut sich auch keine im Fernsehen an. Trotzdem hat Dieckmann mit dem ehemaligen Hamburger Kriminalbeamten Erik Corvin den Helden einer erfolgreichen Krimi-Reihe geschaffen. Corvin, der sich ins Wendland versetzen lassen hat und nach einer Erbschaft nur noch privat ermittelt, hat mit dem Anfang dieses Jahres erschienenen „Zirkusblut“ seinen bereits fünften Fall gelöst.

Das habe sich eher zufällig ergeben, sagt Dieckmann: Nachdem er bereits zwei Bücher geschrieben hatte, die in Italien spielen, habe ihn eine Nachbarin aufgefordert, doch mal ein Buch zu schreiben, das im Wendland spielt. Gesagt, getan. Vor allem, weil er sowieso schon überlegt hatte, etwas über die hitzig geführte Debatte über die Rückkehr des Wolfs zu schreiben. Das war 2018. Ein Jahr später erschien „Es sind Wölfe im Wald“, in dem der Wolf tatsächlich nur im Nachnamen des ersten Opfers vorkommt. Auch wenn dieses durch einen Pfeil ums Leben kommt, der sich durch sein Auge bohrt, halten sich die Corvin-Krimis mit grausigen Schilderungen zurück: „Wer Krimis sucht, in denen das Blut aus den Ecken herausrinnt, der ist bei mir falsch. Ich komme aus der Satire-Ecke“, betont Dieckmann, der unter anderem bei der Hamburger Morgenpost und beim „Stern“ tätig war. Bei letzterem war er für das Ressort „Humor und Satire“ zuständig. Das merkt man den Krimis an, in denen der Humor nicht zu kurz kommt, vor allem bei so mancher Romanfigur.