Stephan Weil kam zu einem Glas Milch in den Stall

Realistische Chancen rechnete er sich nicht aus. „Deshalb war ich überrascht, als mir das Büro von Stephan Weil mitteilte, dass der Ministerpräsident meine Einladung gerne annimmt“, sagt Evers. Da war er gerade auf dem Weg zur Grünen Woche. Zu Hause musste dann flugs alles organisiert und mit den Berufskollegen abgestimmt werden. Denn die wollten mit einer weiteren Trecker-Aktion den Ministerpräsidenten dazu auffordern, sich weiter für ihre Anliegen einzusetzen.

Rund 400 Landwirte folgten diesem Aufruf, sodass sich der Tross des Ministerpräsidenten durch ein Spalier aus Zugmaschinen und blinkenden Lichtern bewegen musste. Die Trecker seien jedoch kein Protest gegen Weil gewesen, sondern eher Geleit und Unterstützung, betont der Milchviehhalter. „Rund 20 Minuten blieb für unser Gespräch und den Hofrundgang Zeit“, schildert Evers gegenüber LAND & FORST. „Ich glaube, er war sehr angetan und hat uns versprochen, sich weiter für uns einzusetzen.“

Der Ministerpräsident sah das wohl ähnlich: Die Mischung aus Protest und herzlicher Begrüßung gefalle ihm gut, sagte er. Zumal er beim anschließenden Bürgerdialog in Wahrenholz vor allem das Vertrauen in die Demokratie stärken wollte. Eine Botschaft, die auch Helmut Evers am Herzen liegt: „Wir wollen ganz deutlich machen, dass die Landwirte und die meisten Einwohner aus Wahrenholz nicht braun oder blau sind, sondern bunt!“