Aufgepasst: Rüssler wachen auf

Rapsschädlinge sind die wahren Gewinner des Klimawandels: Seit 2018 beobachten Landwirte und Pflanzenbauberater immer mehr Gefleckte Kohltriebrüssler (KTR) im Raps. Teilweise landen mehrere Hundert Käfer pro Tag in den Gelbschalen.

Je nach Befallsstärke und Umweltbedingungen können Ertragseinbußen von 5 bis 30 Prozent auftreten. Es macht den Anschein, als ob der KTR von den milden Wintern profitiert. Außerdem passt er sich besser an die extrem heißen Sommer an als der Große Rapsstängelrüssler. Der KTR überwintert als Käfer in geschützten Bereichen unter Hecken und Waldrändern. Bestenfalls stellen Landwirte auch ihre Gelbschalen in der Nähe dieser Landschaftselemente auf.

Ab einer Bodentemperatur von 6 °C und einer Lufttemperatur von 12 °C verlässt der Käfer sein Winterquartier und beginnt mit einem Reifefraß. Es reichen schon drei schöne Tage bei Windstille und Sonne aus, um die Käfer in den Raps zu locken.

Für den Schädling ist nicht die absolute Temperatur, sondern die gefühlte entscheidend: 18 °C Lufttemperatur fühlen sich bei Wind deutlich kühler an als 12 °C bei Sonne und Windstille. Diese Bedingungen herrschen normalerweise im März. In den vergangenen Jahren traten sie jedoch immer häufiger schon im Februar und vereinzelt auch schon im Januar auf.