Spionagegefahr vor unserer Küste

Die 16 Windräder sollen einen Rotordurchmesser von gigantischen 260 Metern haben. Und von ihrem erzeugten Strom können 400.000 Haushalte profitieren. Doch Politiker von CDU, SPD und Grünen, das Bundesinnenministerium und das EU-Parlament warnen vor möglichen Risiken vor dem Bau des Windparks „Waterkant“ 90 km vor Borkum. Grund sind Sicherheitsbedenken durch den Einsatz chinesischer Technologie in kritischer Infrastruktur.

Der Hamburger Vermögensverwalter Luxcara erhielt den Zuschlag für den Windpark und will dort Turbinen des chinesischen Herstellers Ming Yang verbauen.

Ein Grund für den Zuschlag war der günstige Preis: Europäische Anbieter sind in der Branche oft 30 bis 50 % teurer als die Konkurrenz aus Fernost.

Nun hagelt es Kritik an dem Vorgehen: Das Hamburger Unternehmer wolle möglichst viel Profit herausschlagen und vernachlässige dabei die Themen Nachhaltigkeit und Sicherheitsrisiken. Besonders kritisch sei, dass Firmen in China oftmals staatsabhängig agieren. In China werden Offshore-Unternehmen hoch subventioniert und lassen heimische Hersteller wie die Siemens-Tochter Gamesa, die im niedersächsischen Cuxhaven Windturbinen produzieren, das Nachsehen haben.

Luxcara selbst versucht die Bedenken zu zerstreuen: Man habe nicht allein den Preis berücksichtigt, sondern sich für die leistungsstärkste verfügbare Turbine entschieden, die eine Installation bis 2028 ermöglicht. Das Unternehmen gibt an, sich an die „qualitativen Kriterien“ der Bundesnetzagenturgehalten zu haben, die für das Ausschreibungsverfahren für Offshore-Flächen vorgesehen sind.