Pinguine, Robben und Landwirte

Und was soll ich sagen? Mein Rat, den gesunden Menschenverstand einzusetzen, kritisch auf Nachrichten zu schauen und die Quellen der jeweiligen Meldungen zu checken, mag zwar richtig sein, aber ob er bei der aktuellen, globalen Nachrichtenlage hilfreich ist, frage ich mich manchmal selbst.

Klar, muss man kritisch auf das schauen, was einem über Facebook, WhatsApp, Instagram und Co. ins Bewusstsein gespült wird, aber aktuell sind manche Meldungen so absurd, dass ich sie vor fünf Jahren als Fake News abgetan hätte.

Oder wie ist es erklärbar, dass die US-Regierung eine unbewohnte Insel in der Antarktis mit zehn Prozent Zöllen belegt? Donald Trumps Zoll-Rundumschlag der vergangenen Woche trifft nämlich auch die Heard- und McDonald-Inseln im südlichen Indischen Ozean, auf denen kein Mensch wohnt. Die Inselgruppe, die australisches Außengebiet ist, muss nun die besagten zehn Prozent Zölle auf Exporte zahlen. Das letzte Mal, das Menschen diese Inselgruppe besucht haben, soll vor rund zehn Jahren gewesen sein. Ansonsten sind die dortigen Bewohner vor allem Pinguine, Robben und Vögel.

Aber die Zölle der Amerikaner treffen nicht nur unbewohnte Inseln, sondern die ganze Welt. Die Börsen haben nach der Ankündigung sofort reagiert und gingen auf Talfahrt. Und das galt besonders für die USA, dort verkauften Anleger quer durch alle Branchen Aktien aus ihren Depots.