KOMMENTAR

Landwirtschaft lebt Nachhaltigkeit

Maren Diersing-Espenhorst, Chefredakteurin LAND & FORST

30. Mai 2025

Moin liebe Leserinnen und Leser, ich bin auf einem jahrhundertealten Hof aufgewachsen – wie wahrscheinlich viele von Ihnen. Unsere Vorfahren haben alles daran gesetzt, den Betrieb, den sie von ihren Ahnen erbten, für die nächste Generation zu erhalten. Sie haben viel Verantwortung getragen. Nicht nur für sich selbst, das eigene Leben und die Familie, sondern für alle Menschen, die auf dem Hof gearbeitet haben, und die Menschen, die ihnen nachfolgten.

Sie haben den Betrieb (in der Regel) so bewirtschaftet, dass ihre Nachkommen es etwas besser hatten als sie selbst. Das ist für mich der Inbegriff der Nachhaltigkeit, denn diese bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei müssen die drei Dimensionen – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt betrachtet werden.

Meines Erachtens haben die Landwirtinnen und Landwirte also schon immer versucht, so nachhaltig wie möglich auf ihren Höfen zu agieren. Sie haben schon immer nach dem jeweiligen besten Wissen – und vielleicht auch Gewissen – ressourcenschonend gehandelt.

Und dennoch ist es gar nicht so einfach, die drei Aspekte der Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bekommen. Verzichtet man zum Beispiel auf Pflanzenschutzmaßnahmen, wird sich dadurch vermutlich der Ertrag und somit auch die Wirtschaftlichkeit verringern. Die Verbesserung – oder Verschlechterung – einer der drei Dimension beeinflusst also auch immer mindestens eine der beiden anderen.

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