Wir müssen Geschichten erzählen

Eine Herausforderung, die mir dabei immer wieder in den Kopf schoss: Es gibt ein Kommunikationsproblem. Anscheinend ist es schwierig, der Gesellschaft zu vermitteln, was regionale Produkte sind und vor allem, warum sie so wertvoll sind. Anscheinend schaffen wir es nicht eine spannende Geschichte dazu zu erzählen.

Jemand, der diese Herausforderung, wie ich finde, hervorragend gemeistert hat, ist der Brite Jeremy Clarkson. Zugegeben, er hat den Vorteil mit Prime Video quasi ein ganzes Medienimperium hinter sich zu haben und ist selbst durch seine Autoshows weit über die Insel berühmt. Nichtsdestotrotz haben er und sein Team es mit seiner Serie „Clarkson’s Farm“ geschafft, den Menschen die Landwirtschaft näher zu bringen – mit allem, was dazu gehört: zu viel Regen, zu wenig Regen, schlechte Preise, enge Durchfahrten, kaputte Maschinen, von Weiden fliehende Schafen und Ärger mit den Behörden.

In der aktuellen Staffel hat er zudem einen Pub gekauft. Und in diesem werden ausschließlich britische Erzeugnisse angeboten. Ursprünglich sollten die Produkte nur von den Farmen der Region gelieferten werden: Rindfleisch, Milchprodukte, Kartoffeln, Getreide und Co. Das führte zu zwei Hürden: Erstens sollte das komplette Fleisch eines Tiers in dem Lokal verwertet werden – eine Herausforderung für das Küchenteam, da unendliche Gerichte auf der Speisekarte stehen würden und man nicht alles vorbereiten könnte. Zweitens die Farmen waren aufgrund des Gästeansturms nicht in der Lage ausreichende Mengen zuliefern. Also musste das regionale Einzugsgebiet auf Großbritannien erweitert werden.