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Bauern düngten weniger

Bei der Vorstellung des Nährstoffberichts: Gerhard Schwetje, Präsident der LWK Niedersachsen, und Agrarministerin Barbara Otte-Kinast mit Dirk Banse, der die Pressekonferenz leitete (v.l.).

Positive Nachrichten konnte Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast bei der Vorstellung des 7. Nährstoffberichts verkünden – eine sichtbare Verbesserung der Stickstoffproblematik. „Der Nährstoffbericht zeigt, dass die Instrumente und Düngevorgaben greifen“, sagte sie. „Die Landkreise Ammerland und Emsland haben es sogar geschafft, aus dem Stickstoffüberschuss heraus zu kommen, erklärte Otte-Kinast.

Allerdings überschreiten fünf Landkreise noch die Obergrenze von 170 kg Stickstoff je Hektar (kg N/ha) aus Wirtschaftsdüngern und Gärresten. Betroffen sind die Landkreise Oldenburg, Vechta, Cloppenburg, Grafschaft Bentheim und Rotenburg (Wümme).

Die Düngebehörde der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen erstellte die Wirtschaftsdüngerbilanz auf Basis der 2017 verschärften Düngeverordnung. Gegenüber der Vorjahresbilanz nahm die Bruttoabgabemenge zu, und zwar auf 35,7 Mio. t. Zeitgleich reduzierten die Landwirte ihre Rinder- und Geflügelbestände, und auch die Gärreste aus Biogasanlagen nahmen zum dritten Mal in Folge ab. Da die Landwirte jedoch nicht nur weniger organischen, sondern auch weniger mineralischen Dünger ausbrachten, verringerte sich der Stickstoff-Düngesaldo im Vergleich zum Vorjahresbericht um knapp 19.000 auf rund 31.000 t. der Mineraldüngerabsatz sei im Vergleich zum Berichtszeitraum 2017/2018 um rund 28.000 t auf etwa 222.000 t Stickstoff gesunken, erklärte Heinz-Herrmann Wilkens von der Düngebehörde der LWK.

„Die Zahlen zeigen, dass unser Mix von Maßnahmen für den Wasserschutz greift“, sagte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Dazu zählte sie die Transparenz der Düngedaten, die Beratung durch die LWK und die risikoorientierten Kontrollen. Es bestehe jedoch weiterhin Handlungsbedarf, um die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen zu reduzieren. „Vor allem beim Phosphor machen uns die steigenden Überschuss-Werte Sorgen, daher dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen“, ergänzte LWK-Präsident Gerhard Schwetje.

Die Tierbestände seien weiter leicht rückläufig, Landwirte würden immer häufiger auf nährstoffreduzierte Fütterung setzen und Biogasanlagen setzen immer häufiger auf Geflügelmist und separierter Gülle. „Das sind sehr ermutigende Zeichen dafür, dass immer mehr Betriebe ihre Wirtschaftsweise nach den Vorgaben der Düngeverordnung verändert haben“, sagten Schwetje und Otte-Kinast übereinstimmend.

  • Den kompletten Nährstoffbericht 2018/2019 gibt es im Internet bei der LWK.
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