Verarbeitungsmarkt steht Kopf

AMI

25. März 2020

Kartoffelmarkt Der Bedarf an Rohstoff zur Herstellung von Kartoffelprodukten ist eingebrochen und je weiter sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie entwickelten, umso stärker der Einbruch. Erst waren alle von Logistikproblemen im Welthandel betroffen. Das spürten die Hersteller von Pommes frites im Beneluxraum rasch, da sie inzwischen über 30 % ihres Absatzes global haben. Dann brachen auch die Verkäufe in Europa ein, da sich die Verbraucher nicht mehr außer Haus versorgten. Die zunehmende Bedeutung der häuslichen Mahlzeiten kam haltbaren Produkten, aber auch Frischkartoffeln zu Gute. Der Ausfall von Sport-Großveranstaltungen hat die Hersteller von Kartoffelchips aufgeschreckt. Deren Absatz hängt aber vor allem am Inlandsverzehr zu Hause, wo die Menschen jetzt sind.

Die deutlichste Verwerfung am Kartoffelmarkt sah bisher der Frittenrohstoffmarkt. Innerhalb einer Woche haben sich die Preise halbiert. Ohne Geschäfte dürfte das nicht das Ende der Fahnenstange sein, vor allem, wenn die Fabriken nicht mal mehr Optionsmengen aus dem Vertragsanbau aufnehmen.

Aus heutiger Sicht werden die Entwicklungen Auswirkungen bis auf die Vermarktung der Frühware der neuen Ernte haben. Landwirte müssen sich mit ihren Abnehmern beraten und die Anbaupläne überarbeiten. Das Besinnen auf häusliche Versorgung, sinkende Kaufkraft, insolvente Gastronomien oder das derzeitige Üben von Web-Konferenzen und ähnlichem, könnten auch noch längerfristige Effekte haben.

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