Früher Alleskönner, heute teure Altlast

Als „Alleskönner“ unter den Baustoffen war Asbest in Deutschland bis Anfang der 1990er Jahre auf vielen Baustellen anzutreffen, auch im landwirtschaftlichen Bereich. Dauerhaftigkeit, eine hervorragende Wärmedämmung und gute Zug- und Biegefestigkeit sowie der geringe Preis asbesthaltiger Baustoffe sorgen dafür, dass diese noch heute in vielen Teilen der Welt genutzt werden, insbesondere in asiatischen Ländern.

Aufgrund der Tatsache, dass die stark krebserregenden Wirkung freigesetzter Asbestfasern bekannt wurde, ist die Verwendung als Baustoff seit dem Jahr 1993 in Deutschland und seit 2005 EU-weit verboten. Wellfaserzementplatten, aber auch Wandelemente oder Fliesenkleber, die in der Zeit von ca. 1960 bis 1993 verbaut worden sind, enthalten vielfach Asbest. Dies ist nicht immer problematisch, solange die Asbestfasern nicht durch Schleifen, Schneiden oder Bohren freigesetzt werden und dann eingeatmet werden können. Wer sich nicht sicher ist, ob seine Dacheindeckung Asbest enthält, kann eine Probe im Labor untersuchen lassen. Schon hier sollte auf jeden Fall eine Fachfirma um Rat gefragt werden. Ein derartiges Gutachten kann allerdings bis zu 500 € kosten.