Die private Lagerhaltung hilft kaum
Die Europäische Union hat im April im Zuge der Corona-Pandemie die Einführung einer EU-Beihilfe für die private Lagerhaltung (PLH) von Schaf- und Ziegenfleisch beschlossen. Deutsche Schlachtunternehmen nutzen die Möglichkeit der PLH bislang kaum, aber möglicherweise stützt sie den europäischen Lammfleischmarkt.
Die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben den Lammfleischmarkt auf europäischer Ebene stark durcheinandergewirbelt. Nach einem saisonalen Preistiefpunkt im Januar konnten sich die Preise in Deutschland bis Ostern spürbar stabilisieren, gaben dann allerdings wieder nach (Abbildung 1). Das Angebot in Deutschland war aufgrund der rückläufigen Schafbestände keineswegs drängend, sodass die coronaspezifischen Marktverwerfungen hier nicht so dramatisch waren wie in anderen EU-Mitgliedsstaaten.
Dennoch bewegten sich beispielsweise die Schlachtlämmerpreise für lebende Lämmer in Schleswig-Holstein im Frühsommer deutlich unter dem Preisniveau der Vorjahre. In Brüssel wurde daher beschlossen, zeitlich befristet mit Einlagerungszeiträumen von 90, 120 oder 150 Tagen entsprechende Fördersätze von 866 bis 915 Euro je Tonne zu gewähren, um ganze oder halbe Schafschlachtkörper von Tieren unter 12 Monaten privat einzulagern. In Deutschland erfüllen theoretisch nur wenige schlagkräftige Spezialbetriebe die technologischen Voraussetzungen, um Lammfleisch zu gewinnen und möglichst ohne Qualitätsverluste kostengünstig einzufrieren.
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