Zwei Treffer

Um die aufkommenden Diskussionen bei Doppeltreffern zu vermeiden, sollte man bei zusammenstehenden Schützen eine Absprache finden. Der Rechtsstehende beschießt z.B. den rechten Teil der anstreichenden Enten oder Gänse. Bei einer Mehrzahl von Sauen gilt dieselbe Regel. Hierdurch werden Mehrfachtreffer auf ein Stück Wild verhindert. Das trägt zur höheren Qualität des erlegten Wildbrets bei.

Diese Regelung hatten die beiden Jäger Joris Claus und Tammo Janssen aus dem Landkreis Westerstede in Erwartung einer Rotte Sauen eigentlich getroffen. Da brach urplötzlich ein starker Keiler aus dem Schilfgürtel heraus.

Auf 50 Gänge wurde dem mittig erscheinenden Bassen zeitgleich die Kugel angetragen. Beide Schützen bestätigten, geschossen zu haben und gut mit einem bewussten Kopftreffer abgekommen zu sein. Wer also war der rechtmäßige Erleger?

Tatsächlich lagen die beiden tödlichen Treffer nur einige Zentimeter voneinander entfernt, sodass der Keiler das rettende Schilfgebiet nicht mehr erreichen konnte. Die beiden Jagdfreunde werden die Keilerwaffen nach der Trophäenschau aus dem Jagdgebiet an der Peene im Bezirk Lassan erhalten.

An der gemeinsamen Trophäe können sich beide Erleger erfreuen und an das besondere Jagdgeschehen erinnern. Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass nicht nur am Peenestrom mit seinen großen Schilf- und Waldflächen erfolgreich gejagt werden kann, sondern dass Schwarzwild auch in Ostfriesland immer häufiger vorkommt.