Jagen in urbanen Gebieten
Nutria in der Stadt
Zwischen der Etablierung einer gebietsfremden Art und ihrer Expansion liegt oft eine Latenzphase: Die Tiere sind zwar da, aber breiten sich zeitlich erst stark verzögert aus. Die Nutria ist eine solche gebietsfremde Art. Jahrzehntelang wurde sie von Jägern kaum zur Kenntnis genommen und ihre Jagdstrecke war gering. 1998 lag sie bundesweit bei gerade einmal 228 Exemplaren. Danach stieg sie um das 386-fache auf aktuell 88.197 erlegte Nutria im Jagdjahr 2019/ 20. In Niedersachsen verzehnfachte sich die Strecke in den letzten zehn Jahren.
Einer der Gründe für die stark anwachsende und sich ausbreitende Population ist das Ausbleiben von Eistagen über mehrere Winter hinweg. Denn Nutria bekommen auch in den Wintermonaten Nachwuchs. Bei Frost gingen früher viele Jungtiere durch Futtermangel und Erfrierungen ein. Angesichts ausbleibender Winter geschah dies in den vergangenen Jahren weniger. Das ließ den Besatz anwachsen.
» Obwohl für Wildtiere ein generelles Fütterungsverbot gilt, fütterten Anwohner auch hier die Tiere regelmäßig. «
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