Gänsedoublette statt Rehbock im Mai

Weidmannsheil Daniel, unser Jungjäger im Revier, musste lange auf den ersehnten Jagdschein warten. Die Coronapandemie machten dem laufenden Vorbereitungskurs und der Abschlussprüfung immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Als Daniel dann das grüne Abitur in der Tasche hatte, war es bei uns im Revier mit der Bockjagd leider vorbei. Doch das erste Stück Wild muss nicht immer ein Rehbock sein. Seit einigen Jahren gibt es einen starken Zuwachs von Gänsen im Grenzgebiet zum Nachbarrevier. Die vor etwa zehn Jahren nur als Zugvögel bekannten Gänse sind mittlerweile im angrenzenden Naturschutzgebiet Standwild geworden. Dabei sind Kanada-, Grau- und Nilgänse zu einer stattlichen Population herangewachsen, mit steigender Tendenz. Erste Klagen von Landwirten waren da die logische Konsequenz. Trotz aller Bemühungen waren unsere Erfolge in der Bejagung sehr spärlich, sie beschränkten sich lediglich auf eine Graugans in den letzten Jahren. Das ließ unserem frischgebackenen Jungjäger keine Ruhe. Er setzte sich mit großer Geduld und entsprechendem Sitzfleisch immer wieder an. Endlich war es so weit und seine Mühe belohnt. Mit zwei wohlgezielten Schüssen im Kaliber 5,6 x 50, abgegeben mit dem Drilling seines Vaters, war es gar eine Gänsedoublette, die der stolze Jungjäger präsentieren konnte. Die beiden Kanadagänse werden sicherlich zu einem ergiebigen, schmackhaften Jägeressen beitragen. Dem Jungjäger Daniel wünschen wir auch weiterhin viel Waidmannsheil.