Flug der Kraniche
Verdiente Pause: Kraniche am Maisfeld
Obwohl wir in den vergangenen Tagen schon viele Tausend Kraniche am Himmel gesehen haben, die sich auf den Weg in ihr Winterquartier machen, ist der Herbstzug dieser eleganten Vagabunden der Lüfte noch nicht vorbei.
Im Rehdener Geestmoor sammelte sich Anfang November eine Vielzahl von Kranichen, die sich auf einem abgeernteten Maisfeld gemütlich Kraftreserven anfutterten. Im Minutentakt kamen aus allen Richtungen Kraniche mit Nachwuchs hinzu und nahmen die Futterstelle mitten im Maisfeld dankend an. Es hatten sich zu diesem Zeitpunkt auch schon Hunderte von Graugänsen hier eingefunden, die sich von den Kranichen aber überhaupt nicht gestört fühlten. Und plötzlich kam Bewegung in die Zugvögel. Stand etwa der Abflug in den Süden kurz bevor? Wie durch ein unsichtbares Zeichen erhoben sich die Kraniche mit den Graugänsen in die Luft und verschwanden. Aber nicht nach nirgendwo.
Nach einer Runde über dem Maisfeld ließen sie sich wieder auf einem anderen Feld nieder. Inzwischen hatte sich eine Vielzahl von Naturfreunden an einem Aussichtsturm im Moor eingefunden, um den Flug der Kraniche zu ihren Schlafplätzen aus nächster Nähe zu beobachten. Um halb sechs war es dann soweit: Auf einmal waren sie da, Hunderte von Kranichen zogen vorbei und verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren in Richtung ihrer sicheren Schlafplätze mitten im Moor. Für die fliegende Gesellschaft war es möglicherweise aber nur eine kurze Nacht. Denn schon morgen früh, wenn die Sonne aufgeht, könnten sich die Vagabunden der Lüfte auf den Weg in ihr Winterquartier in Frankreich, Spanien oder Nordafrika machen.
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