Die Hubertuslegende

Überall im Land werden in diesen Tagen Hubertusmessen abgehalten, begleitet von Jagdhornbläsern, untermalt mit entsprechend ausgeschmückten Altarräumen. Was wir inzwischen als Tradition empfinden, ist jedoch auf deutschem Boden noch gar nicht so alt, sondern erst in den 50er Jahren aus Frankreich zu uns herübergekommen. Bei Hubertus müssen wir zwischen den historisch belegten Fakten und der erst viel später entstandenen Legende unterscheiden.

Der fränkische Edelmann wurde 709 Bischof von Lüttich und starb am 30. Mai 727 durch einen Unfall beim Angeln. Wegen seiner missionarischen und seiner Wohltätigkeit wurden am 3. November 743 seine Gebeine erhoben und ein Jahr später erfolgte die Heiligsprechung. Die Legende wurde dem Hl. Hubertus erst 600 Jahre nach seinem Tod zugeschrieben.

Seine Frau Floribunda verstarb bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes Floribert. Aus Kummer über den Tod gab er sich in hemmungsloser Weise der Jagd hin und setzte auch an einem Karfreitag einem Hirsch nach: Dieser stellte sich den Hunden und zwischen den Geweihstangen erstrahlte das Kreuz. Dies beeindruckte Hubertus tief, bewegte ihn zu Ein- und Umkehr. Er wallfahrtete nach Rom und wurde zum Bischof geweiht.