JagdKult(o)uren
So wie man sich bettet ...
Wer früher Flugwild erlegen wollte, brauchte ordentlich Sitz- oder „Liegefleisch“.
Eigentlich ist der Ort bekannt für die Künstlerkolonie, die einige Kreative dort ab 1895 begründeten. Doch lässt sich, wenn auch versteckt, etwas Einzigartiges der Region aufspüren - Exponate und Erklärungen zur Pooljagd, die sich im „Heimathaus Irmintraut“ befinden. Dieses ist ein im Zentrum, neben der Liebfrauenkirche gelegener, niedersächsischer Bauernhof mit einer mehr als 250-jährigen Geschichte. Das Gebäude gelangte durch Kauf in den Besitz des Lehrerehepaares Schloen, die einen Ort für „Heimatsinn und Volkstumsbewußtsein“ schaffen wollten.
1934 eröffneten sie in dem Tietjenhof ein heimatkundliches Museum und benannten dieses nach ihrer verstorbenen Tochter. Seit 1984 betreut die Sammlung von bäuerlichen Gegenständen des 18. bis 20. Jahrhundert eine Stiftung. Ein Bereich ist dabei der Pooljagd gewidmet und zeigt an einem Modell die Fangvorrichtungen, eine Poolhütte mit Liegestätte und unterschiedlichste Lockvorrichtungen. Die im Herbst und Winter ausgeübte Jagd auf Enten und Gänse vollzog sich auf einem „Pool“, einem Stück überschwemmten Wiesenland, wobei der Pooljäger in seiner Hütte mit ausgelegtem Netz seine Beute machte. Ab 1930 wurde die Jagd mit Netzen verboten und seitdem kommt nur noch die Flinte zum Einsatz.
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