Bedingungsloser Einsatz

Natascha dreht sich zur Seite – zu spät. Obwohl ihr Hannoverscher Schweißhund „Max“ das kranke Stück in unmittelbarer Nähe angezeigt hat, überrascht die Überläuferbache die Hundeführerin. Ohne Vorwarnung bricht das waidwunde Stück unter den nur wenige Meter entfernten Fichtenzweigen hervor, beißt der Schweißhundführerin links und rechts in die Oberschenkel und dreht sich zur Flucht. Natascha rappelt sich auf, legt an und erlöst die kranke Sau. Anschließend atmet sie erstmal durch. „Neben dem Hund ist eine gute Ausrüstung das A und O bei der ganzen Sache. Durch die Sauenschutzhose sind die Waffen nicht durchgekommen“, erklärt mir die hochgewachsene blonde Frau, als sie mir von den ereignisreichen Nachsuchen mit ihrem Rüden berichtet. Dieser liegt zu ihren Füßen und lauscht entspannt seinem Frauchen, das von den gemeinsamen Erlebnissen erzählt. „Max vom Idarwald“ steht mittlerweile im 13. Behang und ist seit gut einem Jahr in Rente.

Daher war Natascha heute Morgen auch ohne ihn auf der Jagd. „Normalerweise springt ‚Max‘ auf, wenn ich meine Jagdklamotten anziehe, aber heute früh blieb er einfach liegen. Er ist alt. Bis es was zu fressen gibt, dann wird er wieder munter“, meint sie lachend. Aber auch ohne ihren HS-Rüden übernimmt Natascha die Nachsuchenkoordination in einem Forstamt in Südniedersachsen, wo sie seit einigen Jahren einen Pirschbezirk hat.