Waffenrecht

Wohin mit dem Schlüssel?

Text: Phil Kahrs

14. April 2025

Das sogenannte Schlüssel-Urteil aus NRW hat viele Jäger verunsichert. Auch weil vom OVG Lüneburg in Niedersachsen ein anderer Weg gegangen wird. Nun liegt eine neue rechtswissenschaftliche Interpretation der Rechtslage vor.

In den vergangenen Monaten wurde über die Vorschriften zur Waffenaufbewahrung viel diskutiert. Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Nordrhein-Westfalen, das besagte, dass Waffenschrankschlüssel in einem gleichwertigen Behältnis aufzubewahren seien wie die Waffen selbst. Die Waffenbehörden in NRW zogen nach und informierten auf Weisung des Innenministeriums hin die Waffenbesitzer über den einzuhaltenden Standard. Viele Jäger kauften sich daraufhin aus Angst, bei einer Waffenkontrolle die Zuverlässigkeit zu verlieren, einen neuen Waffenschrank.

Das Problem: Das Waffengesetz oder die zugehörigen Verwaltungsvorschriften sagen nichts dazu aus, wie ein Schlüssel zu einem Waffenschrank konkret verwahrt werden muss. Zum Ärger der Waffenbesitzer in Sachsen zog dort ebenfalls das OVG nach. In Niedersachsen sah es das OVG hingegen anders und erklärte, der Auslegung aus NRW nicht zu folgen. Nun liegt ein neuer rechtswissenschaftlicher Aufsatz vor, der sich der Thematik annimmt (Michael Ottl: Gerichtliche Vorgaben zur Verwahrung des Waffenschrankschlüssels, NJOZ 2025, S. 312 – 329). In diesem diskutiert Oberrechtsrat Dr. Michael Ottl, ob die Entscheidung des OVG NRW einer näheren Betrachtung standhält. Seine Überlegungen seien hier der Kürze wegen überrissen.

Aus rechtsstaatlicher Perspektive problematisch

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