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Die Leserfrage

Zahnschema im Rehgebiss

Univ. Doz. Dr. Armin Deutz ist Amtstierarzt in Murau/ Steiermark, Gerichtssachverständiger für Veterinärmedizin und Jagd, Fütterung und Tierschutz sowie Fachtierarzt für Wild- und Zootiere.

Die Zählweise P2 bis P4 geht von der Annahme aus, dass den Wiederkäuern der P1 (Prämolare) fehlt. Es fehlt ihnen aber nicht nur der P1, sondern ebenso Schneide- und Eckzähne (außer Rotwild = Grandeln) im Oberkiefer. Die Zählweise P1 bis P3 oder P2 bis P4 ist also eine reine Geschmacksfrage. Die meisten Autoren zählen die Prämolaren nach dem Schema P1 bis P3. Es wird auch meist vom „dreiteiligen P3“ (Milchzahn) bis zum Zahnwechsel gesprochen.

Die Bezeichnung der Zähne kann nach verschiedenen Schemata erfolgen.

Die meisten Wiederkäuer haben mit 34 Zähnen zehn Zähne weniger als beispielsweise das Schwarzwild – hier ist die Anzahl recht variabel. Selbst konnte ich schon einige Rehkiefer beurteilen, die im Unter- oder Oberkiefer vier Prämolaren aufwiesen. Bubenik (1967) hat darauf hingedeutet, dass Rehe ursprünglich vier Prämolaren hatten und dass dies – zwar selten – auch heute noch auftreten kann. Damit könnte man von einem Atavismus ausgehen, also ein Wiederauftreten entwicklungsgeschichtlich früherer Körpermerkmale.

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