Wir sind Jäger.

Ich liebe den Herbst. Die Farben und Stimmungen im Revier, die Vielfalt der Beute und deren Verwertungswege, den Nebel und die Sonne, – und auch die Wiedersehen auf den anstehenden Gesellschaftsjagden.

Gerade bei Letzteren, egal ob in kleiner Runde auf Sammelansitz oder mit einer Vielzahl von Jägern auf groß angelegten Drück- oder Treibjagden – kommt auf die Jagdleiter eine enorme Verantwortung zu, auch und gerade abseits der rechtlichen Aspekte wie Sicherheitshinweise, Freigaben, usw. Der Jagdleiter hat schließlich auch die moralische Leitung einer Jagd inne. Es liegt an diesen Personen, durch unmissverständliche Worte und Taten die Art und Weise vorzugeben, wie gejagt bzw. geschossen wird. Ja, im Sinne des Wildes wollen wir effizient jagen. Wir wollen Strecke machen. Doch darf gerade eine Gesellschaftsjagd niemals zu einem reinen Event ausarten, in dem der Zweck sämtliche Mittel heiligt. So hört man ab und an Aussagen wie „nicht geschossen, ist auch vorbei“, oder „ich habe es halt probiert“.

Liebe Jagdleiter: Bitte sorgt dafür, dass solche Probierer gar nicht erst zum Schießen kommen. Egal, ob auf Reh, Fuchs, Hase, Gans oder Sau. Denn wir sind Jäger, keine Schießer.