Im Auftrag des Herrn

Mitteltal bei Baiersbronn ist von Wäldern umgeben. Genauer gesagt vom Schwarzwald. Dort liegen auch das Pfarramt und die Kirche von Markus Fellmeth. Seit März ist der 33-Jährige hier das Oberhaupt der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde. Und: Er ist leidenschaftlicher Jäger. Das erkennt man auch direkt, als er die Tür öffnet. Das grüne Hemd und die praktische Hose verraten ihn. Den Jagdschein hat er allerdings erst seit 2018. „Vorher war es mir finanziell leider nicht möglich, obwohl das Interesse an der Jagd schon lange vorhanden war“, erklärt der Schwabe.

In seinem Umfeld gab es leider keine Waidmänner, die ihn dahingehend hätten prägen konnten. Erst während seines Vikariats in der Nähe von Nagold erfüllte er sich schließlich seinen Traum – und hatte vor Ort auch direkt beste Jagdmöglichkeiten. „Ich konnte mich am Nachmittag entscheiden, gehe ich zur Vordertür ins eine Revier oder aus dem Hinterausgang ins andere“, scherzt Markus Fellmeth.

Dass sich das Pfarramt nicht leicht mit einer so zeitaufwendigen Passion, wie der Jagd vereinen lässt, musste er schnell feststellen. Alleine schon bei der Auswahl der Jagdausbildung stand er vor Schwierigkeiten. „Als Pfarrer ist es nicht möglich, ein halbes Jahr lang viele Kurse am Wochenende zu belegen, ich konnte gerade so die drei Wochen Urlaub nehmen, um einen Kompaktkurs zu absolvieren“. Persönlich hätte er allerdings den längeren Kurs bevorzugt. Auch nach bestandener Prüfung ist es für Markus Fellmeth nicht einfach, die Jagd in seinem vollen Terminplan unter zu bekommen.