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Ansitzgedanken

Einfach Warten

Illustration: Jörg Mangold

Derzeit sind alle unsere Mitarbeiter im Gespräch, aber gleich sind wir für Sie da…“ - und dann kommen die uns allen bekannten, wahrscheinlich von in Deeskalationstechniken erfahrenen Musiktherapeuten komponierten, sich ständig wiederholenden zwanzig Takte, die auf den genervten Anrufer beruhigend wirken sollen. Anfangs summ ich diese allseits bekannte Melodie noch mit und klopfe mit dem Bleistift den Takt dazu, den ich spätestens nach zwei Minuten der Dauerberieselung nicht mehr gewillt bin einzuhalten. Ich bin mit meiner Geduld am Ende. Ich lege auf und bin alles andere als entspannt. Würde einem später einmal die Zeit, die man während seines Lebens sinnlos in Warteschleifen verschwendet hat, gutgeschrieben, dann wären durchaus einige zusätzlichen Jagdtage drin.

Warten ist Hoffen und Vorfreude

Zugegeben, auch beim Jagen heißt es warten. Geduldig sein. Passioniert Jagen heißt nicht ständig mit geladener Büchse dem Wild nachzustellen. Jagen heißt beobachten, lauschen, innehalten und warten. Die Natur nervt uns dabei nicht mit eintönigen Warteschleifen, sie ist unerschöpflich und verfügt über ein reichhaltiges Angebot an Eindrücken und kleinen Wundern, mit denen sie uns die Wartezeit nicht nur vertreibt, sondern zu einem wichtigen Bestandteil der Jagd macht.

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