Bürsten mit Gefühl

Selbst wer eine Büchse aus rostträgem Stahl samt Außenbeschichtung aus Ilaflon etc. und Kunststoffschaft besitzt, kommt nicht umhin, wenigstens das Laufinnere ab und an zu pflegen und Geschossablagerungen zu entfernen. Sogar der vermeintlich rostfreie Stahl dankt etwas Waffenöl.

Unter Namen wie z.B. BoreSnake sind textile Laufreinigungsschnüre im Einsatz. Mit ihnen lassen sich Flinten- wie Büchsenläufe nach der Jagd schnell mal durchziehen, um Pulverschmauch oder Feuchtigkeit zu beseitigen. Das Kaliber ist im Messinggewicht am Anfang der dünneren Einfädelungsschnur eingeprägt. Die BoreSnake wird vom Patronenlager her in den Lauf eingeführt und vollständig durch diesen gezogen. Die gesamte Schnur wird gerade – also in Verlängerung der Laufachse – bewegt, ohne an der Mündung anzuecken. Sonst könnte dort auf die Dauer eine präzisionsmindernde „Vorweite“ entstehen. Die Prozedur kann man drei- bis viermal wiederholen. Ist das Gewebe schmutzig, lässt sich die BoreSnake sogar in der Waschmaschine im Wäschenetz wieder auf Vordermann bringen (Herstellerangaben beachten). Manche Jäger besitzen zwei: die erste BoreSnake zum Reinigen/ Einölen, die trockene zweite zum Entölen, um einen in der Treffpunktlage abweichenden Ölschuss zu vermeiden. Aber eine Gewebereinigungsschnur ersetzt keineswegs den herkömmlichen Putzstock für eine gründliche (!) Laufreinigung.