Editorial
In einem Boot
Sie alle sitzen mit am Tisch, wenn es um die Existenz des Niederwilds und anderer im Offenland lebender Arten geht. Warum? Weil sie alle direkt oder indirekt auf Lebensräume und das Wohlbefinden von Hase, Rebhuhn, Kiebitz und Co. Einfluss nehmen. Es ist daher auch zu einfach, den Bauern die volle Verantwortung zuzuschieben, weil sie Mais anpflanzen oder Herbizide ausbringen. Es hat einen Grund, warum sie das tun und der liegt meist bei den Wünschen von uns Verbrauchern und damit beim lieben Geld.
Dennoch spielt die Landwirtschaft eine elementare Rolle beim Rückgang des Niederwilds, da sie wie keine andere Lobby die Lebensräume der klassischen Niederwildarten bewirtschaftet und gestaltet. Ebenso einfach wäre es, uns Jäger an den Pranger zu stellen, weil wir überregional unsere Hausaufgaben bei Fuchs und Krähe nicht erledigen. Auch hier ist etwas Wahres dran, doch der alleinige Schlüssel wird auch dieser Weg nicht sein, denn wenn es nicht der Fuchs ist, der den Junghasen findet, der kalte Regen im März ohne Deckung tut es. Worauf ich hinauswill? Niederwildhege funktioniert nur gemeinsam, mit Verständnis für andere, mit Kompromissbereitschaft und regionalen Besonderheiten im Hinterkopf. Packen wir‘s an!
Waidmannsheil!
Martin Weber
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