Familienbande

Die Wurzeln der Kürschner-Dynastie Reinold gehen bis ins Jahr 1850 zurück. Damals gründete der Urgroßvater in Königsberg a. d. Eger das Unternehmen, das später vom Vater in Karlsbad weitergeführt wurde. Nach dem Krieg mussten die Reinolds allerdings aus Sudetendeutschland fliehen und siedelten sich in Ottobeuren in Schwaben an, wo der Vater 1946 einen neuen Betrieb gründete. „Seinen geliebten Drilling hat mein Vater unter Lebensgefahr mitgeschmuggelt, denn wäre er aufgeflogen, hätte man ihn standrechtlich erschossen“, erzählt mir Karl-Heinz Reinold, der 1956 in Ottobeuren geboren wurde und die Jagdpassion seines Vaters geerbt hat.

„Offiziell ging ich mit 15 jagen und habe heuer den 50. Jahresjagdschein gelöst“, zwinkert er mir zu. Und natürlich hat auch Sohn Axel mit 16 die Jägerprüfung auf klassischem Wege absolviert. „Wir sind schon etwas jagdverrückt, bei drei Revieren dreht sich fast alles nur um die Jagd“, bestätigt auch Mutter Beatrix, die selbst aktiv mitjagt.So ist die Nähe zu Pelz und Rauchwaren nicht verwunderlich, die Karl-Heinz Reinold zum Kürschnerhandwerk führte. Er hat den Kürschnermeister von der Pike auf in Augsburg beim Innungsobermeister der schwäbischen Kürschner-Innung gelernt und später seine Meisterprüfung an der Meisterschule für Mode in München absolviert. 1980 hat er den zwei Jahre zuvor nach Memmingen übersiedelten elterlichen Betrieb übernommen.