König oder Bettelmann?

In der Diskussion um Waldumbau im Klimawandel gerät auch der Rothirsch immer wieder ins Fadenkreuz. Rehe kommen in Deutschland nahezu flächendeckend vor, Rotwild muss sein Dasein am Rande fristen und kann nur in wenigen Gebieten seiner natürlichen Sozialstruktur entsprechend leben.

Meist wird „der König der Wälder“, wie Rotwild irreführend genannt wird, in den Wald gezwungen, obwohl er seiner Natur nach viel lieber in offenerer Landschaft leben würde. Zudem müssen Rothirsche auch im Winter in ihren erzwungenen Sommereinständen bleiben, da der Mensch durch Zäune, Straßen, Kanäle und Ansiedlungen Wanderungen verhindert. Also muss das Rotwild dort gefüttert werden, teilweise sogar in Wintergattern, in denen es mancherorts auch noch totgeschossen wird. Insgesamt kommt Rotwild heute nur noch auf weniger als einem Viertel unserer Landesfläche vor. Die aktuelle Verbreitung in Deutschland gleicht einem Flickenteppich. Die größten zusammenhängenden Vorkommen finden sich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.