Sibirisches Rehwild: die großen Cousins aus dem fernen Osten

Bis zu 50 Kilogramm schwer können Sibirische Rehböcke werden. Damit sind sie schwächeren Damhirschen in ihrer Größe und Gewicht ähnlicher als starken heimischen Rehböcken. Die Sibirier leben in den (Wald-)Steppen Asiens von Russland über Kasachstan, Korea und die Mongolei bis nach China. Dabei bilden sie mindestens drei Unterarten aus, von denen die nördlichste auch die größte ist. Ehe ihnen intensiv vom Menschen nachgestellt worden war, reichte ihr Verbreitungsgebiet bis westlich von Moskau und in die Ukraine hinein. Heute bildet die Wolga in etwa ihre Verbreitungsgrenze nach Westen hin.

Die Verbreitungsgebiete unserer heimischen Rehe und der Sibirischen Rehe überlappen sich nördlich des Kaukasus. Hybride aus den beiden Reharten sind durchaus möglich, in der Natur aber sehr selten. Bei gezielten Kreuzungsexperimenten vor einigen Jahrzehnten waren Verpaarungen nur von sehr mäßigem Erfolg gekrönt. Die wenigen entstandenen Kitze waren dabei derart groß, dass sie per Kaiserschnitt geboren werden mussten. Die männlichen Nachkommen waren zudem zumeist steril. Aussetzungen von Sibirischem Rehwild in Europa fanden kaum und wenig erfolgreich statt.