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Zur Sache, Vicky!

So gehts nicht!

Mit Beginn eines neuen Jahres kommen oft gute Vorsätze. Mehr Sport, weniger Süßigkeiten oder endlich dem „Glimmstängel“ den Kampf ansagen. Das ist lobenswert! Doch einen Vorsatz hätte ich für uns alle: Lebt das Brauchtum und versucht euch daran, das Jagdhorn zum Klingen zu bringen! Ich komme nämlich nicht umhin mich zu fragen: Verliert unsere rastlose Gesellschaft einen essenziellen Aspekt der Jagd aus den Augen? Und das aufgrund des Zeitdrucks sowie des Verlangens, den erzielten Jagderfolg mit anderen zu teilen – sei es in der Gemeinschaft oder über soziale Medien?

Man liest immer wieder, wie wichtig Brauchtum ist und da „wir“ nun mehr als 400.000 in Deutschland sind, ist es an der Zeit für ein Plädoyer pro Brauchtum! Die vergangenen Drückjagden hielten genügend Argumente bereit, dass uns mehr an der Jagd liegt als das bloße Schießen. Ich verstehe den Verzicht auf etwaige Traditionen zu Gunsten der Gesundheit oder Wildbrethygiene. Dennoch habe ich die Befürchtung, dass nicht nur das gesellige Beisammensein nach der Jagd weniger wird, sondern auch die Ehre und der Respekt, den wir dem erlegten Wild erweisen sollten: Gesellschaftsjagden, bei denen zwei Bläser die Strecke verblasen. Der fehlende letzte Bissen, weil ein Foto mit erlegtem Wild und posierendem Schützen im Hintergrund wichtiger war. Der Erlegerbruch, der ungeachtet nicht an Hut oder Cap steckt, sondern nach der Jagd fallen gelassen wird. Sich über Bläserinnen zu amüsieren und entsprechend dumme Kommentare zu liefern. Und in der WhatsApp-Gruppe wird fröhlich mit „WMH“ oder „Waihei“ kommentiert.

Entschuldigung?! Haben wir nicht etwas in der Ausbildung gelernt? Kennen wir nicht alle den Spruch „Nimm du Gsell‘ den grünen Bruch“? Es ist doch die Summe der traditionellen Verhaltensweisen und Gepflogenheiten, die das Jagdwesen und die Jägerschaft so besonders macht. In einer Zeit, in der die Jagd vielerorts einen Wandel erfährt, sollten wir uns bewusst sein, dass die Bewahrung unserer Traditionen nicht nur die Vergangenheit ehrt, sondern auch die Zukunft der Jagd gestaltet. Demnach wünsche ich mir eines: Nehmt euch vor, dem Wild weiterhin mit Achtung und Respekt zu begegnen, mit Hingabe und Sorgfalt unsere jagdlichen Traditionen in ihrer gesamten Bandbreite zu bewahren und zu fördern – gern mit dem Jagdhorn in der Hand. In diesem Sinne: Waidmannsheil und bleibt geschmeidig.

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