Der Hirsch, der durchs Unterholz bricht

Schweinshirsche (Axis porcinus) sind kleine, stämmige Hirsche, die zur Gattung der Axishirsche gehören. Sie werden nur so hoch wie unser heimisches Rehwild, wiegen dabei aber bis zu 50 Kilogramm. Ihren Namen verdanken Schweinshirsche der Art ihrer Fortbewegung: Statt wie andere Hirsche Hindernisse zu überspringen, schliefen sie in Schweinsmanier darunter hindurch. Bezogen auf ihre Körpergröße schieben die Hirsche große Sechsergeweihe, die sie normalerweise aber in der Brunft eher wenig nutzen, da sie Rivalen mehr beißen, als mit ihren Geweihen zu duellieren. Schweinshirsche leben grundsätzlich als Einzelgänger oder in kleinen Familienverbänden. Lediglich auf guten Äsungsflächen können auch kleinere Gruppen gesichtet werden.

Früher lebten Schweinshirsche flächendeckend von Pakistan über Indien und Myanmar bis nach Vietnam. Seit den 1990er Jahren haben die Bestände jedoch massiv abgenommen – lokal um bis zu 90 %. Das führte dazu, dass diese Hirschart mittlerweile nur noch in versprengten Einzelkolonien vorkommt. Ein Grund dafür ist, dass dieser Hirsch sehr gerne Reis äst und somit immer wieder in die Nähe menschlicher Siedlungen wechselt und so Schäden verursacht. Die Abwehr dieser Wildschäden und damit aufkommende massive Wilderei, großer Lebensraumverlust und in dessen Folge genetische Isolation durch Populationsfragmentierung setzen ihm bestandsgefährdend zu. Zwar bestehen Schutzgebiete und es wurden bereits auch komplett erloschene Populationen wiederbegründet, doch steht es in seiner angestammten Heimat nicht gut um den Schweinshirsch.