Alles fliesst - auch auf der Jagd

Die Jagd ist im Wandel. Das zeigen nicht nur technische Innovationen, sondern auch der Alltag im Revier. Die kleinstrukturierten Lebensräume sind vielerorts großen Ackerschlägen gewichen. Nicht umsonst ist von alten Waidmännern mantrahaft zu hören, dass die jetzige Jagd anders wäre als die damalige. Das mag bei manchem anerkennendes Nicken hervorrufen. Am Ende ist das aber nur eine Binsenweisheit. Schließlich hat jede Jäger-Generation mit ganz eigenen Hürden und Herausforderungen des vorherrschenden Zeitgeists zu kämpfen. Die große Politik hat es stets geschafft, bis in die Jagd vorzudringen.

Aktuelle Beispiele sind der Waldumbau oder die Energiewende. Jagdlich stellen Strukturen wie Windkraft- oder Photovoltaikanlagen unsere Reviere auf den Kopf. Sei es durch den Wegebau oder den Flächenfraß mit dem Verlust von ökologisch wertvollen Habitaten. Sich am Stammtisch darüber zu erzürnen und gegen „die da oben“ zu wettern, bringt wenig. Die Jagd ist nicht umsonst das älteste Handwerk der Menschheit geworden. Wieder und wieder haben wir uns angepasst und Wege gefunden, mit den vorherrschenden Verhältnissen zurechtzukommen. Dabei geht es nicht um das opportunistische Heulen mit den Wölfen, nein – seien Sie kritisch, kennen Sie ihre Rechte genau wie ihre Pflichten. Kurzum: „Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.“

Waidmannsheil!

Johannes Schlereth, Redakteur

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