Medaillenfrust

Die Trophäenschau war für mi früher immer ein Höhepunkt im Jagdjahr. Da hast wie an Weihnachten dein Trachtenanzug anglegt und alle deine silbernen und goldenen Nadeln für die vielen Jahre Mitgliedschaft im Jagdverband neben die Ehrennadeln vom Raiffeisenverband und die von der Reservistenkameradschaft ans Revers g‘steckt. Dann hast a no schnell g‘schaut, ob Deine hart erkämpften Schiessnadeln, die BJV Büchsen-, Flinten- Gams- oder Kurzwaffennadel, alle no am Hutband hängen. Ja, man musste scho rausputzt sei und was herzeigen, wenn‘s g‘heißen hat: Trophäenschau is wieder. Es hätt ja sei können, dass man auf die Bühne gebeten wird, weil man die Goldmedaille für des schwerste Gwichtl überreicht bekommt, der Landrat einem feste die Hand drückt und man dabei vom Redakteur der Heimatzeitung abgelichtet wird.

Früher hat diese Schau der Superlative noch im Saal beim Hirschbräu statt g‘funden. Da hats in der Früh vor der Prämierung der Gehörne schon Weisswürscht und a Herrengulasch geben, dazu a Halbe Weißbier vom Fass. Des hat so guad grochen, wenns‘d am Parkplatz vorm Bräu aus‘m Auto gstiegen bist. Ja und die Luft erst drinna im Saal! Ein G‘misch aus Zigarren-, Zigaretten- und Pfeifenrauch, dazu aus der Küche des Gschmackl vom Gulasch.Und der Franz hat auf der Ziach die Musi dazu g‘macht.

Mei, war`n des no Zeiten. Ja, und die Bedienung, des Katherl im Dirndl, die hat gar ned frag‘n braucht, was ma trinkt. Kaum bist g‘sessen, hat‘s die Halbe Weiß scho vor die hi‘gstellt und a Kreizerl auf‘n Bierfilz gemacht. Sche am Rand, dass no für mehrer Kreizerl a Platz bleibt.