Rentierjagd in Norwegen
Wildnis, Weite, Wirklichkeit
Die Dunkelheit lag noch über der Landschaft, als wir unsere erste Morgenpirsch starteten. Schritt für Schritt bewegten wir uns den steilen Hang hinauf, vorbei an den letzten, vom harschen Klima verkrüppelten Birken, die sich unter der Last unzähliger Winter gebogen hatten. Mit jedem Meter wurde der Wind spürbarer. Ein unaufhaltsames Rauschen, das durch die kargen Äste schnitt. Dann traten wir hinaus auf die Hochebene – und wurden fast von den Füßen gerissen. Der Wind war gewaltig, eine unsichtbare Mauer aus eisiger Luft, die uns den Atem raubte und unsere Schritte bremste. Eine unaufhörliche Naturgewalt, die zeigte, wer hier das Sagen hat. Wir waren mittendrin – in einer kargen, baumlosen Berglandschaft aus Tausenden von Steinen, überzogen von einem Teppich aus weißen Flechten. Eine Wildnis, die keine Fehler verzeiht, die fordert, die beeindruckt. Hier draußen, wo die Natur das letzte Wort hat, begann unser Abenteuer – und irgendwo da draußen, gut verborgen, mussten sie sein, die legendären wilden Rentiere Norwegens.
Jagd ist kein Film mit festem Skript, sondern ein Abenteuer voller Unwägbarkeiten. Genau das macht eine gute Jagdreise aus. Mit unserem Wohnmobil machten wir uns auf den 1.800 Kilometer langen Weg Richtung Norwegen – voller Erwartungen, voller Vorfreude. Die Jagd auf Rentier und Raufußhühner stand im Mittelpunkt, doch die Wildnis hatte ihre eigenen Pläne.
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