Ohne Stufen fährt man besser

Leistungsverzweigte Stufenlosgetriebe werden bei Traktoren seit 25 Jahren eingesetzt. Wurden diese zuerst nur für Standardtraktoren in den mittleren und oberen Leistungsklassen angeboten, konnten sie sich in den letzten Jahren sowohl bei großen Systemtraktoren und Knicklenkern als auch bei kleineren Traktoren im Leistungsbereich um 75 kW (100 PS) etablieren. Trotz aller Fortschritte bei Lastschaltgetrieben, stellen Stufenlosgetriebe weiterhin die „Königsklasse“ im Getriebebau dar. Gründe hierfür:

• Jede beliebige Fahrgeschwindigkeit kann eingestellt werden
• Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl lassen sich komplett voneinander entkoppeln, was insbesondere bei Zapfwellenarbeiten von Vorteil ist
• Keine Schaltrucke, dadurch hoher Komfort
• Einfache und sichere Bedienung, auch bei Wendemanövern in Hanglagen
• Hohes Automatisierungspotenzial

Selbstfahrende Erntemaschinen (Mähdrescher, Feldhäcksler...) und auch Kompakttraktoren für den Kommunaleinsatz sind schon seit mehreren Jahrzehnten mit stufenloser Getriebetechnik unterwegs, verbaut werden hier aber direkte Hydrostaten, welche die gesamte Leistung für den Fahrantrieb hydrostatisch übertragen. Die Wirkungsgrade liegen dadurch auf wesentlich tieferem Niveau. Da mit dem Fahrantrieb in der Regel aber nur das Trägerfahrzeug selbst bewegt werden muss und der Großteil der Motorleistung für den Antrieb der Arbeitsorgane (Häcksel-/Dreschtrommel…) resp. der Anbaugeräte (Mähwerke, Gebläse…) gebraucht wird, kommt diesen hier aber eine geringere Bedeutung zu.