Frischlinge erlegen!

Ein jagender Veterinär reiht sich ein in den Reigen der Befürworter zur verstärkten, gezielten Entnahme von Bachen als Zuwachs- und Erfahrungsträger. Ich gehe davon aus, dass es ihm noch an jagdlicher Erfahrung fehlt. Das ist weder tierschutzgerecht noch jagdethisch zu tolerieren. Hat er schon mal Abschuss-Statistiken aufgearbeitet? Dann würde ihm auffallen, dass die Quote der AK2 an sich hoch genug ist. Bachenbejagung natürlich, gezielt auf dem Ansitz von Oktober bis zum Januar.

Befürwortet er auch das Erlegen einer Ricke vor dem Kitz, oder eines Alttieres vor dem Kalb? Ich glaube nicht. Warum dann beim Schwarzwild?

Leider vertritt auch ein Wildbiologe in uJ diese These (siehe Pro-Kontra 12/2020). Ungewollt fallen eh immer wieder Bachen; vor allem bei Drückjagden. Als Veterinär dürften Dr. Birka die Ergebnisse eines Forschungsprojektes der Tierärztlichen Hochschule Hannover bekannt sein, die belegen, dass Frischlinge und Überläufer einen Anteil von etwa 80 Prozent an der Reproduktion haben können! Das sind die größten Zuwachsträger, nicht die Bachen.

Was steht also einer immer wieder geforderten starken Frischlingsbejagung, natürlich auch nicht führender Überläuferbachen, entgegen? Klaus Weidig, 66740 Saarlouis