Aufgaben der Zukunft

Manchmal kann man sich nicht des Eindruckes erwehren, dass es nur noch ums Totschießen von Schalenwild geht. Wir sind keine Wildvernichter, sondern Wildnutzer. Die Jägerschaft kann auch nicht von einer Gesellschaft in den gesetzlichen Zwang einer Rehwildvernichtung rekrutiert werden. Objektive Gegebenheiten und eine realistische Entwicklungsstrategie sind zu fordern. Ein weiteres Auseinandertriften zwischen Forstgesellschaften und den Jägerschaften kann nicht zielführend sein. In einem novellierten Bundesjagdgesetz muss auch Platz sein für eine Neuregelung der Verantwortlichkeit für Wildschäden in Feld und Wald. Die Schäden/Kosten immer nur auf die Jäger abzuwälzen, kann es zukünftig nicht mehr sein. Eine zukunftsträchtige waldbauliche Neu- und Umgestaltung kann sich nicht nur auf reine Waldflächen beziehen, sondern muss flächendeckend auch die angrenzenden Gemengelagen mit Hecken und Gehölzinseln einbeziehen und die Entwicklung auf eine habitatverträgliche Rehwildzahl abstimmen. Ein ungezäunter Laubbaum (Eiche, Kastanie, Ahorn) im Offenland fällt dem Rehwildverbiss noch eher anheim als ein Ahornheister in einer Wald-Natur-Verjüngung. Die Freunde an der Erbeutung von Rehwild muss man sich nicht in Abrede stellen lassen, auch nicht an der naturgewachsenen Rehkrone, sofern der erforderliche reale Rehwildabschuss im Geschlechterverhältnis und Altersklassenstruktur auf eine vielfältige Waldentwicklung vor Ort mit Passion erfolgt. Udo Egerer, 99425 Weimar