Borstige Überraschung

Die Blätter haben sich im Testrevier bunt eingefärbt, die Temperaturen sind gesunken. Der Herbst ist da. Jetzt gilt es vor allem dem weiblichen Rehwild. Das war in den vergangenen Wochen im Revier allerdings wenig aktiv. Dennoch wollte es unser Mitjäger Sirko Ende Oktober versuchen.

Sein Ziel war der „Salzlecken-Sitz“, allerdings fanden dort Leitungsarbeiten statt. Daher entschloss er sich kurzfristig für einen anderen Sitz. Dieser ist relativ neu und steht an einer Dickung, die an eine Fläche mit gepflanzten Ahornen grenzt. Und ein starker Waschbär muss dort seinen Schlafbaum haben, schon öfters hat ihn die Wildkamera abgelichtet.

Als Sirko den Sitz bezogen hatte, entdeckte er nur wenige Minuten später mit dem Wärmebildgerät eine Wärmequelle im Bestand. „Ob das bereits der Waschbär ist?“, war sein erster Gedanke, obwohl es noch „ungewöhnlich“ hell für den maskierten Räuber war. Die leuchtende Silhouette kam näher, ganz konnte Sirko sie noch nicht erkennen. Für einen Waschbär war sie nun aber deutlich zu groß.

Dann plötzlich hatte er genügend Sehfeld: ein Überläufer! Langsam zog das einzelne Stück nur wenige Meter an der Kirrung vorbei. Sirko beobachtete es noch einen Moment. Dann war er sich sicher: Das Wildschwein muss gleich über die Rückegasse ziehen. Mit dem Gewehr im Anschlag wartete er auf den passenden Moment. Als das Stück auf rund 30 m über die Gasse wechselte, ließ er fliegen. Die Sau lag im Feuer.