Zu wenig Fangjäger

Leserbrief Ich bin hier in unserer Gegend einer der Wenigen, die überhaupt die Fangjagd betreiben und es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Die Hasenbesätze sind in unserem Revier dramatisch zurückgegangen, und es gibt kaum noch Fasane und Rebhühner. Jedes Jahr habe ich eine zweistellige Streckenanzahl Waschbären, neben weiterem Raubwild. Im Rekordjahr 2020/21 waren es über 35 Waschbären. In den ersten fünf Jahren waren 70 % der Waschbären männlich, in den folgenden Jahren war es genau umgekehrt. Das Revier ist also erobert. Die Bejagung erfolgt zu 95 % mit der Falle. Als Köder nutze ich Eier und Hundefutter über dem Wippbrett. Ich weiß nicht, woher diese Ideen mit den Gummibären und Nutella kommt! Im Hochsommer verkleben diese Sachen die ganze Falle und sauen alles ein. Der schwerste Räuber hatte elf Kilogramm. Zur Fangzeit: Sobald die Gärten im August bis Oktober gefüllt sind, gibt es kaum Fänge im Revier, da die Waschbären ins Dorf drängen. Die meisten Fänge habe ich im Frühling. Der Einfluss auf andere Arten: Meine älteste Falle steht seit Beginn meiner Fallenjagd an einem Feuerlöschteich, hauptsächlich besiedelt von Nutria, Waschbären und Ratten. 2013 war dort keine Spur von Enten oder anderem Wasserwild. Diese Falle hat jedes Jahr mind. Zehn bis15 Waschbären und andere Räuber gefangen. Nutria wurden mit Kleinkaliber bejagt. Seit zwei Jahren hab ich beständig 20 bis 25 Stockenten auf diesem Teich. Das hält mich bei Laune, denn Fangjagd ist aufwändig und teuer. Eine Fangprämie wäre durchaus zu begrüßen. Man muss nur sicherstellen, dass nicht beschissen wird. Zum Abschluss will ich mich noch bei der Redaktion von „unsere Jagd“ bedanken. Ihr habt gegenüber anderen Jagdzeitschriften das Thema „Fangjagd“ nie aus den Augen verloren. Vielen Dank auch an Paul Rößler für seine Beiträge, die sind Antrieb für alle Fallenjäger. Macht weiter so! Kersten Willmann, 29413 Diesdorf