Reportage: Wolfsjagd in Schweden

Anfang Januar kommt die erhoffte Nachricht aus dem Distrikt Forshagar: Wolf fest! Also macht sich Staffan Johansson bereit, um am vierten Tag der diesjährigen schwedischen Lizenzjagd auf Wölfe teilzunehmen. Als Chefredakteur der Jagdzeitschrift „Vildmarken“ ist er jagderprobt und hat schon einiges gesehen. Eine Wolfsjagd ist aber auch für ihn etwas ganz Besonderes. So macht er sich erwartungsvoll auf den beschwerlichen Weg. Eisiger Nordwind, Schnee und Räumfahrzeuge verzögern die Fahrt. Doch schließlich ist der Jäger am Treffpunkt angekommen.

Eine Wolfsjagd ist ganz anders als beispielsweise die Fuchs- oder Elchjagd. Es geht im Wesentlichen um Vorbereitung. Der Wolf hat sehr scharfe Sinne, und die Jagdzeit ist sehr begrenzt. Darüber hinaus ist Canis lupus ein starkes Raubtier. Mehrere Jagdhunde werden alljährlich in Schweden während der Jagdsaison von Wölfen getötet. Das bedeutet, dass die schwedischen Weidmänner eine andere Taktik anwenden müssen als üblich. Es wird sehr viel Wert auf das Bestätigen gelegt, anstatt sich wie bei einigen anderen Arten auf Zufall und Glück zu verlassen. Ohne akribisches Ausneuen ist eine Jagd nahezu aussichtslos.

Bei guten Witterungsverhältnissen, am besten bei Neuschnee, sind zahlreiche Jäger mit dem Spüren beschäftigt. Dabei dürfen sie dem Wild nie zu nahe kommen. Ansonsten schöpfen die schlauen Grauhunde Verdacht und verlassen das Gebiet, bevor die Jagd stattfindet. Geländekenntnis ist bei dieser Jagdart also sehr wichtig. Um sich einen Überblick zu verschaffen und ein mögliches Treiben festzulegen, tragen die Jäger alle gefundenen Spuren in eine Karte ein. Führen diese in ein bestimmtes Gebiet hinein aber nicht heraus, ist das Wild im Treiben. Jetzt muss die Jagd schnell beginnen. Zusätzlich können die Grauhunde mithilfe von Lappen mit Geschick und Glück im Treiben gehalten werden.