Taten statt Klimakleben

Nicht nur die riesigen Schadflächen auf 100.000 Hektar sind verheerend, jetzt drohen noch weitere Verluste durch den vorgesehenen Bau von Windkraftanlagen im Wald, mahnte der Präsident des Landesjagdverbandes Thüringen Ludwig Gunstheimer auf dem Landesjägertag in Niederorschel. „Als Naturschutzverband fordern wir zur Erhaltung der Biodiversität ‚Hände weg vom Wald‘.“ Es sei irrwitzig, Wälder für „saubere Windenergie“ großflächig zu versiegeln und gleichzeitig im Zuge des Waldumbaus zum Feldzug gegen das Wild als „Waldschädlinge“ zu blasen.

Der Landesjagdverband stehe zur Schwerpunktbejagung auf Waldumbauflächen. Er fordere aber auch Wildbestandsermittlungen, Wildruhezonen und äsungsverbessernde Maßnahmen zur Wahrung der Komplexität des Lebensraums Wald. Der LJV-Chef kündigte einen Kurswechsel des Verbandes zum Wolfskonflikt an. „Wir werden uns stark machen und für eine Veränderung des Schutzstatus des Wolfs und die Aufnahme ins Jagdrecht mit Jagd- und Schonzeiten plädieren.“ Nur so könne man der Gefahr begegnen, dass nicht nur die Weidetierhaltung Opfer einer verfehlten Wolfspolitik wird, sondern auch die Muffelwildbestände in Thüringen, wie sich immer stärker abzeichnet.

In Thüringen wird die Niederwildhege weiterhin ein Schwerpunkt bleiben, versicherte Gunstheimer. So wurden im vergangenen Jahr auf 350 Hektar neue Biotopflächen mit Blühpflanzenmischungen angelegt und Bergwiesen gepflegt. Auf den Weg gebracht wurde jetzt auch das „Niederwildprojekt Thüringen“ im Erfurter Becken auf 3000 Hektar in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jagdschutzverband. Alles deutliche Zeichen: „Wir kleben nicht auf Straßen, sondern wir packen an.“