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Natur erleben

Der Haustauber

Anfangs noch sehr scheu, wurde „Hinkebein“ inzwischen fast zur „Haustaube“.

Während Böcke und Hirsche von den meisten Jägern gehegt und gepflegt werden und manchmal sogar Namen bekommen, fliegt bzw. streicht Federwild meistens anonym durchs Revier. Kein Wunder, denn im Gegensatz zu unserem Schalenwild lassen sich Enten, Gänse oder Tauben kaum wiedererkennen. Ihnen fehlt sozusagen das „gewisse Etwas“. Das ist auch in unserem Feldrevier so. Bis auf eine Ausnahme. Denn neben Böcken wie „Iwan“, dem „Schweden“, „Hinkelstein 2.0“ und dem „Kirschbaumbock“ lebt in unserem Revier auch Ringeltauber „Hinkebein“.

Der „Steinbruchbock“: Im Rehwildrevier tragen viele Böcke Namen.

Wie der Name verrät, schreitet er mit einem kaputten Ständer durch Leben. Das erste Mal bestätigte ich ihn vor gut sechs Jahren am Futterhäuschen, das ich für unsere Tochter gebaut und vor dem Küchenfenster aufgebaut hatte. Neben Meisen, Finken und Rotkehlchen fielen dort auch Türken- und Ringeltauben zum Imbiss ein. Ein dicker Ringeltauber kam jeden Tag. Kein Wunder, denn sein Schlafplatz befindet sich nur 15 Meter weiter in den Blaufichten. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass er ein wenig „unrund“ läuft. Als er abstrich, hing der linke Ständer nach unten. Er schlief nicht nur in den Fichten, sondern baute dort im Frühjahr sein Nest und zog mit seiner Partnerin mehrere Bruten auf. In den vergangenen Jahren hat er nicht nur mehrere Sperber- und Habichtangriffe überlebt, sondern versteht es auch, den Nachbarkatzen aus dem Weg zu gehen, die gern unterm Rhododendron den Singvögeln auflauern.

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